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Schattenmuseum

2018-heute

Schattenmuseum versteht sich als alternativen Ansatz, ein Museum zu denken und ist aus einer mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen sideviews, dem Jüdischen Museum Berlin und einer Schüler*innen-Gruppe aus Berlin Kreuzberg gewachsen. Schattenmuseum ist eine Struktur, die Vorschläge für Museen erarbeitet, zum Umgang mit Communities, mit Sammlungen, mit edukativen Möglichkeiten. Inhalte, Methoden und künstlerische Formate werden kollaborativ mit Jugendlichen und Erwachsenen entwickelt und umgesetzt. Das Schattenmuseum orientiert sich an konkreten Strukturen, Bedürfnissen und Zielen des jeweiligen Museums. Dabei eröffnet sich, zum Beispiel entlang einer Ausstellung, ein Experimentierfeld, in dem Fragen gestellt, Raum für Dialoge geöffnet oder eine Versuchsanordnung aufgestellt wird, die verschiedene Besucher*innengruppen involviert und deren Perspektiven in die Ausstellung einbezieht. Das Schattenmuseum wächst als Versuchsanordnung seit Anfang 2019 in der Berlinischen Galerie weiter. Seit Mitte 2020 arbeitet das Schattenmuseum auch mit der Berlin Biennale, den KW Institute for Contemporary Art und dem Haus der Kulturen der Welt zusammen.

https://www.schattenmuseum.de

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Labor für ZwischenRäume Museum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

VOIDS.MuseumVerLernen

Im Jüdischen Museum wird seit einiger Zeit die Debatte um die Krise des Museums als Institution geführt. sideviews war eingeladen, mit jungen, zukünftigen Besucher*innen diese Debatte als Ausgangspunkt für ein performatives Projekt zu nehmen. Nach der Recherche in der Museumsarchitektur mit VOIDS.Leerstellen geht VOIDS.MuseumVerLernen einen weiteren Schritt: Das Museum als Ganzes wird in seinen verschiedenen Bereichen (von der Kuratorenschaft über die Vermittlungsstrukturen, vom Securitybereich bis hin zur Produktion) künstlerisch erforscht, um zu verstehen, welche Art von Beziehung die Institution, sowohl ihrer Gemeinschaft, als auch den Besucher*innen anbietet.

Ausgehend von den Aussagen, die Schüler*innen der 8. Klasse der Refik-Veseli-Schule in Audio-Interviews mit Mitarbeiter*innen, Besucher*innen und Passant*innen im Umfeld des Museums gesammelt haben, wird das Ergebnis dieser Untersuchung mit den Jugendlichen als Performance und Symposium inszeniert. 45 Mitarbeiter*innen des Museums einschließlich der Direktorin versammelten sich dabei zu einem Gespräch mit den Schüler*innen über die Chancen und Möglichkeiten der Einbindung von Jugendlichen in die Entwicklung eines „Museums für alle“.

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Labor für ZwischenRäume Museum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Golem

Dieses Projekt nimmt die Ausstellung „Golem“ im Jüdischen Museum Berlin als Grundlage und erweitert das Spektrum der Möglichkeiten des Museums und seiner Besucher*innen. Der Golem ist ein mythisches Geschöpf aus dem jüdischen Talmud, das die westlichen Kulturen seit Jahrhunderten fasziniert: Menschliches Leben, erschaffen vom Menschen und fähig, in der Gesellschaft zu existieren und in Erscheinung zu treten. 

Die Herausforderung war, dieses Phänomen mit Theatermitteln zu erzählen, ohne dabei die klassische Theaterform zu benutzen. Schüler*innen wurden angeregt, ausgehend von ihren Vorstellungen und Sehnsüchten, gemeinsam einen Golem zu konstruieren. Formal konnten sie dabei Elemente der Theatersprache verwenden: die Szene, den Chor, die Choreographie, das Bühnenbild. Im Ergebnis entstand eine eigens entwickelte Theaterform, die selber wiederum ein Golem war, erschaffen aus einer gemeinsamen Imagination. Eine Mischung aus Golem-Show und Expertenkongress, interaktiv und improvisiert.

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Labor für ZwischenRäume Museum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

VOIDS.Leerstellen

VOIDS.Leerstellen schlägt interaktive Formate für das Museum vor, die sich mit der Architektur des Libeskind-Gebäudes befassen. Gemeinsam wird eine Strategie entwickelt, die die Perspektive eröffnet, dass eine Ausstellung auch eine Handlung im Raum sein kann. Entsprechend wird dabei alles, was mit dieser Handlung zusammenhängt, Ausstellung: Die Klänge, der Kontakt mit den Besucher*innen, die eigenen Bilder hinsichtlich der Räume.

Schüler*innen führen Besucher*innen durch das Jüdische Museum Berlin, entdecken mit ihnen auf spielerische, sinnliche und poetische Weise Ecken, Etagen und Leerstellen des Museums. Sie bieten dem Jüdischen Museum eine neue Methode bezüglich der Besucher*innen an: Eine Mischung aus Performance und interaktiver Führung, ein inszeniertes Museumserlebnis von Jugendlichen für Jugendliche und Erwachsene. Das Museum ist dabei nicht nur Bühne, sondern verwandelt sich in eine architektonische Reise. 

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Spiel

Camping Marianne

Artists in Tents

Sozialexperiment Teil 2

Nach dem Anfangsprojekt Sommerakademie wurde die Idee vom Campingplatz auf dem Schulhof als soziales und künstlerisches Experiment weiterentwickelt: Camping Marianne, definiert als Raum für jegliche Form von Begegnung. Das Campingteam bestand aus Künstler*innen verschiedener Bereiche, darunter das Architekt*innenkollektiv raumlaborberlin sowie Kulturlabor e.V., einer Gruppe, die sich mit neuen Kooperationsformen zwischen Bildung, Kunst und Wissenschaft befasste. Diese neue Ausgabe von Camping Marianne beinhaltete Künstler*innen-Residenzen, in welchen Projekte zum Thema Camping in der Schule entwickelt wurden. Teilnehmer*innen der drei „Artists in Tents“ waren die Kuratorin Ruth Noack, die Künstlerin Seraphina Lenz und die Institution StreetUniverCity Berlin. Sie erweiterten die relationale Perspektive des Projekts. Als künstlerische Leitung von „Camping Marianne“ unterstützte sideviews das Konzept und die Weiterentwicklung des Projekts, kuratierte die Artists in Tents und führte schließlich die künstlerischen Prozesse zusammen.

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Labor für ZwischenRäume Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

ZusammenTreffen

Dieses Projekt war die zweite Kooperation zwischen der Refik-Veseli-Schule und dem Museum als Ort einer Gemeinschaft. Der Grundgedanke von ZuammenTreffen war die Idee und Praxis eines Konflikts. Die thematische Annäherung basierte auf der Filmdokumentation „Nahostkonflikt“, produziert von Schüler*innen der Geschichtswerkstatt in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Berlin. Berliner*innen aus palästinensischen und israelischen Familien wurden gebeten, ihre theoretischen und persönlichen Erfahrungen bezüglich des Nahostkonflikts einzubringen. 

Aus diesen Schilderungen wurde gemeinsam mit einer 9. Klasse eine Theaterproduktion entwickelt. Der Bühnenraum verwandelte sich in eine große Tafel, an der Menschen mit unterschiedlichen politischen Positionen Platz nehmen konnten. In einer inszenierten Diskussion wurde das Thema „Konflikte“ verhandelt und um mögliche Lösungen gerungen. 

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Labor für ZwischenRäume Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Ein neues Land

Als Teil des Fünfjahres-Programms „Kulturagenten für kreative Schulen“, das an der Refik-Veseli-Schule etabliert wurde, suchte dieses Projekt an der Schnittstelle zwischen den Schüler*innen, einer eigenen Theaterform und dem Museum als Arbeitsfeld und Speicherort für Erinnerung und Identität. Ausgangspunkt dieser Inszenierung von Raum und Aktion waren zwei drei-stündige Workshops im Jüdischen Museum Berlin, die von der Klasse besucht wurden. Daran anknüpfend erarbeiteten die Schüler*innen eine theatrale, interaktive Führung durch den Bühnenraum der Schule, welcher als Teil des Theaterprojekts gestaltet und am Ende für die Besucher*innen geöffnet wurde. Grundlage war die Graphic Novel „Ein Neues Land“ von Shaun Tan. In den Schulräumen entstand eine eigens entwickelte Theaterform, in der Themen wie Einwanderung, Exil und Fremdheit gemeinschaftlich inszeniert wurden.

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Labor für ZwischenRäume Museum Schattenmuseum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Labor für ZwischenRäume

Museum und Schule?, 2016-2017

Museum UND Schule? Das Labor für ZwischenRäume ist eine künstlerische Versuchsanordnung zwischen dem Jüdischen Museum Berlin und der Refik-Veseli-Schule in Berlin-Kreuzberg konzipiert und durchgeführt von sideviews:
In fünf Produktionen wurde die Schnittstelle zwischen Schüler*innen und dem Museum, als Arbeitsfeld und Speicherort für Erinnerung und Identität erforscht. Entlang von Themen wie Flucht und Exil erarbeiteten die Jugendlichen theatral-interaktive Führungen und eigene theatrale Formen. Die Bühne wurde z.B. zu einer großen Tafel, an der Menschen mit unterschiedlichen politischen Positionen Platz nehmen konnten, verhandelt wurden Ideen und Praxis eines Konflikts, angelehnt an den Nahost-Konflikt. Die fünf Produktionen wurden in unterschiedlichen Darstellungsformen sichtbar z.B. in einer Ausstellung, einer performativ-chorischen Führung, einem begehbar-inszenierten Bühnenraum, einem Museum in der Schule etc. Ausgehend von dieser Forschung entstand das Schattenmuseum.

Eine künstlerische Versuchsanordnung zwischen dem Jüdischen Museum Berlin und der Refik-Veseli-Schule in Berlin-Kreuzberg konzipiert und durchgeführt von sideviews:

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Spiel Theater

Operation Lemgo

Zwei Monate Schulentwicklung durch Kunst

Was tun, wenn eine Schule nicht mehr funktioniert? Wenn Klassen kaum mehr unterrichtet werden können, Lehrer*innen frustriert sind, Eltern unzufrieden sind und die Atmosphäre angespannt ist? Wenn Schüler*innen beklagen, dass sie kaum etwas lernen, sich nicht gehört fühlen und Übergriffe an der Tagesordnung sind? Und wenn ein Großteil des Unterrichts krankeitsbedingt entfällt? 

sideviews war eingeladen, ein interdisziplinäres Projekt einzurichten, um den Vertretungsunterricht abzufangen und organisatorisch auf die ständigen Wechsel flexibel zu reagieren. Über zwei Monate wurde eine große temporäre Werkstatt eröffnet, die täglich verschiedene Klassen aufnahm. Die Grundschulkinder setzten sich mit ihrer Schulkultur auseinander und nutzten dafür vielfältige künstlerische Methoden. Sieben Künstler*innen von sideviews begleiteten sie, indem sie im Rahmen einer offenen Werkstatt Workshops anboten: Theaterimprovisation, Film, Dokumentation, Boxen, Songwriting, Rap, Bühnen- und Kostümbild, Modellbau, partizipative Raumentwicklung, Performance, Bildende Kunst, Fotografie und Tanzchoreografie.

Den Bedürfnissen der Kinder folgend wurden Themen herausgearbeitet und weiterentwickelt: Angefangen beim Etablieren von Regeln und einer Gesprächskultur, über die Erforschung von sensiblen Punkten im Schulalltag, bis hin zu der Entwicklung einer Kommunikations- und Willkommenskultur. Durch z.B. Gespräche, Interviews, Auftritte, Einladungen und performative Elemente wurden schließlich gemeinsame Projektziele erarbeitet.

Beteiligung, Selbstwirksamkeitstraining und tägliches Üben von Empathie und Streitkultur förderten ein demokratisches Verständnis, um so Schritt für Schritt Veränderungen in Gang zu setzen. Die herausgefilterten Themen durchdrangen alle Workshops, indem sie auf künstlerischer Ebene bearbeitet und erfahrbar gemacht werden konnten. Prozesse wurden laufend dokumentiert und für die Schulöffentlichkeit sichtbar gemacht. Die Schüler*innen wurden in Kleingruppen unterstützt und konnten entlang ihrer Interessen und Bedürfnisse eine Vision ihrer Schule entwerfen. Sie beschäftigten sich spielerisch und künstlerisch mit ihrer Willkommenskultur. Mit Nutzungsmöglichkeiten und Umdeutungen von Schulräumen. Mit Regeln, Techniken und Konzentration beim Boxen. Mit ihren unterschiedlichen Sprachen. Mit Selbstpräsentation, Improvisation, Songwriting und Dichten. Mit Theaterszenen über den Schulalltag, sowie deren Präsentation und Auswertung. Mit Tanz- und Bewegungsarbeit als künstlerische Intervention und mit Rap. 

Entstanden ist schließlich ein Pop Up Café, das gleichzeitig als „Open House für künstlerische Präsentationen“ diente. Auch nicht am Projekt beteiligte Schüler*innen konnten hier auf der Bühne zeigen, was sie können. Das Café war so eingerichtet, dass es selbstorganisiert weitergeführt werden konnte.

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Labor für ZwischenRäume Spiel Theater

LivingTOgether

LivingTOgether war eine Auftragsarbeit für das Deutsche Generalkonsulat in Toronto. Der Ausgangspunkt war der Berliner Mauerfall als nicht abgeschlossenes historisches Ereignis. sideviews initiierte einen Kommunikationsprozess zwischen zwei Schüler*innengruppen in den Städten Toronto und Berlin. Getrennt durch geographische Lage, Sprache und kulturelle Erfahrung, tauschten sie sich über Probleme der Interaktion und Isolation aus. Im Vorfeld wurde eine Internetplattform entwickelt, auf der die Kinder aus beiden Städten in einem gemeinsamen virtuellen Spiel agieren konnten. Parallel dazu arbeiteten sie in Theaterworkshops zum Umgang mit realen und imaginären Grenzen. Die Schüler*innen entwickelten Strategien im Hinblick auf Konflikte, Hindernisse und verschiedene Bedeutungsebenen, die sich aus den Gegebenheiten des Zusammenlebens ergeben. Die Berliner Mauer wurde gleichzeitig als Tatsache, Metapher und gegenwärtige Realität behandelt. Die Schüler*innen konnten dabei ihre eigene soziale Situation betrachten und durch die Kontexte der Anderen ihre Gewissheiten und Vorurteile überprüfen.

Der Arbeitsprozess mündete in eine Ausstellung von persönlichen Objekten in Toronto, die die Schüler*innen nach ihrer emotionalen Bedeutsamkeit ausgewählt hatten und zu denen sie eine persönliche Geschichte erzählen konnten. Die live aufgeführten Narrative bildeten den Abschluss des Projekts.