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Spiel

Camping Marianne

Sommerakademie

Sozialexperiment Teil 1

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war das Sommercamp als gemeinschaftliche Form von Freiheit eine Art Obsession. Es bildete sich darin die Sehnsucht nach der Utopie einer unabhängigen Sozialkonstruktion jenseits der hegemonialen Ordnung ab. Welche Idealbilder einer Gemeinschaft und ihrer gemeinsamen Erfahrung können wir heute konstruieren und sichtbar machen? Ausgehend von dieser Frage wurde auf dem Schulhof der Nürtingen-Grundschule am Mariannenplatz in Berlin Kreuzberg ein Campingplatz organisiert. Alle Teilnehmer*innen waren im Sinne eines „Systems des Gebens“ eingeladen, materielle Gegenstände und auch ihr eigenes vielfältiges Wissen einzubringen. Im Mittelpunkt stand die Frage danach, was eine Schule ist, was gelernt werden kann und wem der Schulhof gehört. Es entstand ein Erlebniscamp des kollektiven Erfindens bei gemeinsamem Kochen und Sport treiben. Beim Debattieren während des Abendessens wurde darüber diskutiert, wie wir in einer anderen, neuen Ordnung gemeinsam leben können.

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Labor für ZwischenRäume Spiel Theater

WELTweit… Unterwegs

Im Junipark. Ein Gastbeitrag:

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Spiel Theater

WELTweit… Neu

Ist die Welt reale Wirklichkeit oder ist die Welt nur das was wir uns vorstellen? 60 Kinder der Nürtingen-Grundschule in Berlin Kreuzberg gingen über ein Jahr lang auf die Suche nach möglichen Antworten. In diesem urban-ethnografischen Experiment, untersuchten Schüler*innen auf der Grundlage von Videointerviews die soziale Vielfalt in ihrem Umfeld. Dabei wurden sie mit unterschiedlichsten Themen konfrontiert: Asylsuche, Politik, Drogendealer, Einwanderung, Regieren. Mit Methoden des Theaters und durch eine Videodokumentation wurde die Forschung sichtbar und erfahrbar gemacht. Die, in der Interviewwerkstatt, erworbenen Informationen zu unterschiedlichsten Lebensentwürfen und Identitäten wurden anschließend inszeniert: In einem drei-wöchigen Spiel waren Schauspiel, Regie, Erzählen, Kostümbild, Bildende Kunst und Musik der Motor, der einen großen Verhandlungsprozess in Gang setzte. Es zeigte sich, dass Identitäten und Realitäten neu konstruiert werden können. Und dass die Rituale, Selbstverständnisse und Haltungen verändert werden können, wie auch die Welt. 

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Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Respect!

Wer hält sich schon an eine Schulordnung, die keiner versteht und dazu total uncool rüberkommt? 75 Schüler*innen haben sich ihre Schulordnung vorgenommen, um die Grundregeln des Zusammenlebens und Zusammenlernens in einer den Schüler*innen verständlichen Sprache und Ästhetik zu vermitteln. Gemeinsam mit sideviews haben Schüler*innen der Klassen 7.-9. das Filmprojekt „RESPECT!“, einschließlich Soundtrack erarbeitet. Entstanden sind sechs Episoden zu den Themen Pünktlichkeit, Konflikte, Verantwortung, Verhalten, Schulklima und Diskriminierung, in den Formaten Spielfilm, Werbefilm und Reportage, die zur Premiere im Eiszeitkino präsentiert wurden.

RESPECT! – Ein Film über die Regeln des Zusammenlebens, 2012-2013

Der Film war Ausgangspunkt für das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule, das im Februar 2013 mit dem Piloten „Warum ist es so schwer über Liebe zu sprechen?“ startete.

Ein Artikel von Anja Scheffer und Silke Ballath: Warum liegt der Film in der Schublade?

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Labor für ZwischenRäume Museum Spiel

Auf der Mauer auf der Lauer

Auf der Mauer auf der Lauer – Geschichte und Kunst von Kindern für Kinder war ein Langzeitprojekt zum Thema Geteilte Stadt an der Nürtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg in drei Projektphasen: Von November 2009 bis Juli 2010 und mit 100 Kindern der Klassen 1-6.
In den ersten Monaten durchliefen die Kinder eine Interviewwerkstatt und unternahmen Exkursionen zur Gedenkstätte Berliner Mauer entlang der East Side Gallery. Ausserdem führten Video-Interviews mit Zeitzeuginnen aus West und Ost, die nahe der Mauer lebten und jeweils unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Die zweite Phase bestand aus einer 3-wöchigen Spielwerkstatt in der Schule, in der die erworbenen Kenntnisse aus der Interviewwerkstatt über das Leben in Ost und West in einem künstlerischen Setting nachvollzogen werden konnten, auf spielerische Weise. Ausgangspunkt war eine Mauer aus 150 aneinander fixierten Umzugskartons, die die Aula der Schule in zwei Gebiete aufteilte: „Blauland“ und „Orangania“. Die Kinder agierten auf der einen oder der anderen Seite nach ähnlichen Regeln wie damals in Ost- und West-Berlin. Sie vermissten ihre besten Freunde, schrieben sich Briefe, bauten Musikinstrumente, bemalten die „Mauer“ in Orangania, erfanden Schmuggel- und Agentinnen-Spiele sowie Sprechchöre und Songtexte und vollzogen damit chronologisch und künstlerisch die Geschichte der Teilung und Öffnung nach. Als Abschluss wurde die Mauer kollektiv in einer Art Zeitlupen-Choreografie eingerissen.


Die dritte Phase fand im Pavillon der Mauer-Gedenkstätte Bernauer Straße statt: Die Präsentation des Mauerprojektes. Dort wurde der Spielraum installiert mit Pappkarton-Mauer und „Orangania“ und „Blauland“. Von den Künstlerinnen begleitet entwickelten die Schülerinnen das Konzept für die Ausstellung. Sie kuratierten und setzten sie um und entwickelten den Katalog: Sie schrieben, malten, scannten, layouteten, bauten, lasen vor, interviewten die Besucherinnen. Eine Woche lang zeigten die Grundschülerinnen von morgens bis abends ihre Ausstellung unermüdlich und mit viel Spaß vor Touristinnen aus aller Welt, vor Presseleuten und Schulklassen aus anderen Schulen. In deutsch, englisch, türkisch, spanisch, dänisch und schwedisch gaben sie eine Einführung in das Projekt. Alle Besucherinnen waren eingeladen mitzuspielen.

Radiobeitrag von Frauke Thiele: Auf der Mauer. Ein Beitrag vom rbb Kulturradio.